Wissenschaft Augenheilkunde

Sehtest beim Baby – wie geht das denn?

Babys und Kleinkinder können ihre Wahrnehmung noch nicht in Worte fassen. Deshalb ist es umso wichtiger, mithilfe sicherer Methoden aussagekräftige Daten zur Augengesundheit unserer kleinsten Patienten zu erhalten.

Die Entwicklung der Sehkraft in den ersten Lebensmonaten und -jahren legt den Grundstein für das spätere Sehvermögen. Eine frühzeitige Erkennung von Sehproblemen ermöglicht eine rechtzeitige Intervention, um die bestmögliche Sehqualität sicherzustellen.
Da Babys und Kleinkinder kaum zuverlässige Rückmeldungen bei klassischen Sehtests geben können, gehen wir bei ihrer Untersuchung anders vor als bei älteren Patienten.

Bei der visuellen Fixation und Verfolgung beobachten wir die Fähigkeit eines Babys, fixierte Objekte zu erkennen und zu verfolgen. Das geschieht zum Beispiel durch die Präsentation von visuellen Reizen wie beispielsweise farbigen Spielzeugen oder Lichtpunkten.

Beim sogenannten Pupillenreaktionstest prüfen wir die Reaktion der Pupillen auf Licht, um sicherzustellen, dass die Augenmuskeln ordnungsgemäß funktionieren.

Mit der Objektivrefraktion können wir mithilfe spezieller Instrumente die Brechkraft der Augen überprüfen, ohne dass der Patient dazu aktiv mitarbeiten muss. Moderne medizintechnische Geräte untersuchen die Funktionsfähigkeit verschiedener Augenbereiche.

Um einen Eindruck von der Qualität des Augengleichgewichts und der Koordinationsfähigkeit zu erhalten, untersuchen wir die Fähigkeit der Augen, gut zusammenzuarbeiten.

Eine gründliche Untersuchung der physiologischen Augengesundheit wird durchgeführt, um sicherzustellen, dass keine Anzeichen von Erkrankungen vorliegen.

Wir empfehlen, einen ersten Sehtest bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres durchzuführen. Regelmäßige Überprüfungen sind dann im Alter von 3 Jahren und vor dem Schulbeginn ratsam. Wenn Sie jedoch bemerken, dass Ihr Kind Anzeichen von Sehproblemen zeigt, wie zum Beispiel das Vermeiden von Blickkontakt, Augenreiben oder übermäßiges Blinzeln, sollten Sie sofort eine Untersuchung in Erwägung ziehen.
Ist ein Elternteil stark kurzsichtig oder anders eingeschränkt, ist ein frühzeitiger Augenarztbesuch besonders empfehlenswert.