Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Krankheitsbild, Diagnose und Therapie
Information und Überblick für unsere Patienten

Die Altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD, ist eine häufig auftretende Augenerkrankung bei Menschen im fortgeschrittenen Alter.

Die Netzhauterkrankung kann innerhalb weniger Monate zu einer deutlichen Sehschwäche bis hin zur Erblindung führen.

Was ist die Makula?

Die Netzhaut spielt beim Sehen eine zentrale Rolle – hier werden Informationen von den Nervenzellen in elektrische Impulse umgewandelt und über den Sehnerv direkt an das Gehirn geleitet.

Ein kleiner Bereich in der Netzhautmitte ist die Makula – sie verfügt über die größte Dichte an Sehzellen und ist der Ort des schärfsten Sehens.
 

Was ist eine Makuladegeneration?

In der Makula findet ein intensiver Stoffwechsel statt. Dabei entstehen Abfallprodukte, sogenannte Drusen, die sich auf der Netzhaut ansammeln können.
Bei einem gesunden Menschen werden die Abfallprodukte des Stoffwechsels vom Pigmentepithel, der Gewebeschicht unter der Netzhaut, verarbeitet.
Bei älteren Menschen mit beeinträchtigtem Stoffwechsel lagern sich die Drusen an der äußeren Schicht des Pigmentepithels ab und können dort brüchige Stellen verursachen, durch die dann Blutgefäße dringen und so Schwellungen oder Blutungen in und unter der Makula hervorrufen.

Das Pigmentepithel produziert durch den gestörten Stoffwechsel zudem die Substanz Lipofuszin, welche zusätzliche Schäden verursacht. Auch Umweltfaktoren wie UV-Licht und freie Stoffwechselradikale fördern die Bildung des Lipofuszins.
 

Ursachen und Risikofaktoren

Es besteht ein erblich bedingtes Risiko, an einer AMD zu erkranken. Gab es in der Familie, bei Eltern oder Geschwistern, bereits Fälle von AMD, ist eine genetische Veranlagung wahrscheinlich.

Raucher haben ein dreifach erhöhtes AMD-Risiko. Aber auch hoher Blutdruck, Kreislauferkrankungen, Vitamin- oder Mineralienmangel sind Risikofaktoren für die Entwicklung einer Altersbedingten Makuladegeneration.

Je nachdem, wie stark ein Mensch den Risikofaktoren ausgesetzt und wie hoch die erbliche Vorbelastung ist, kann die AMD bereits ab dem 50. Lebensjahr auftreten. Bei regelmäßigen Untersuchungen durch den Augenarzt und einer frühen Diagnose der Krankheit kann das Fortschreiten der Altersbedingten Makuladegeneration erheblich verlangsamt werden.

Symptome

Eine AMD kann lange unbemerkt bleiben. Oft ist auch zunächst nur ein Auge betroffen, und das gesunde Auge gleicht den Sehverlust des erkrankten Auges aus. Bei etwa der Hälfte der Patienten entwickelt sich jedoch innerhalb von fünf Jahren auch eine Makuladegeneration am anderen Auge.

Erste Anzeichen für die Erkrankung können Probleme beim Lesen bei schwachem Licht sein oder eine verlangsamte Anpassung der Augen an wechselnde Lichtverhältnisse.

Schreitet die AMD fort, nehmen viele Betroffene Linien plötzlich krumm oder gebogen wahr. In einem noch späteren Stadium werden Objekte im zentralen Blickfeld unscharf oder gar nicht mehr wahrgenommen. Zudem scheinen die Farben weniger intensiv, oder in der Mitte des Blickfeldes taucht ein dunkler Fleck auf, der sich stetig vergrößert.

Diagnose

Der Augenarzt kann das Krankheitsbild einer AMD bereits sehr früh diagnostizieren.

Eine einfache Möglichkeit der Früherkennung, die auch im Selbsttest durchgeführt werden kann, ist der Amsler-Gitter-Test. Betroffene können so schnell erkennen, ob sie an einer Sehstörung leiden oder nicht. Dieser Test ersetzt jedoch nicht die Vorsorgeuntersuchung durch den Augenarzt.

Decken Sie mit der Hand jeweils ein Auge ab und fixieren Sie den Punkt in der Mitte des Rasters. Wirken die Linien verbogen oder verzerrt oder ist der Punkt nicht mehr sichtbar, könnte dies ein Hinweis auf eine krankhafte Veränderung sein.

Bei der Untersuchung mit einer sogenannten „Spaltlampe“ kann der Augenarzt mögliche Veränderungen der Netzhaut genau erkennen. Eine weitere Untersuchungsmethode ist die Fluoreszenz-Angiographie: Mittels eines injizierten Farbstoffs, der sich über die Blutbahn im gesamten Körper verteilt, zeigen sich undichte Gefäße oder Gefäßneubildungen.

Zur weiterführenden Diagnose wird das Auge im Rahmen einer Optischen Kohärenztomographie (OCT) untersucht.

Alle aufgeführten Untersuchungsmethoden sind für den Patienten schmerzfrei.

Formen der AMD

TROCKENE AMD

Etwa 75 Prozent der AMD-Patienten erkranken an der „trockenen“ Form der Krankheit, deren Verlauf relativ langsam ist. Die Sehstörung verstärkt sich im Laufe der Zeit in der Netzhautmitte – erst im fortgeschrittenen Zustand kommt es zu starken Sehstörungen.

FEUCHTE AMD

Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Patienten entwickelt sich die „feuchte“ Form der Erkrankung – dabei bilden sich Blutgefäße unter der Makula, wo sonst keine vorhanden sind. Aus diesen Gefäßen tritt Flüssigkeit aus, die die Sinneszellen der Makula schädigt. Die „feuchte“ AMD verläuft schneller und ist aggressiver als die „trockene“ Form.

Therapie

Auch wenn die AMD bisher nicht heilbar ist, gibt es verschiedene erprobte und erfolgreiche Therapien, die die Auswirkungen der Krankheit lindern können. Hierzu gehören medikamentöse Therapien mittels der intravitrealen Injektion und Lasertherapien. Insbesondere die „feuchte“ AMD kann mittels verschiedener Behandlungsformen gut therapiert werden.

Wird die AMD früh erkannt, hat sich die Laserbehandlung bei der „feuchten“ Form bewährt. Mit dem Laser können die krankhaften Blutgefäße verödet werden. Dort, wo der Laser eingesetzt wird, werden gleichzeitig die Sehzellen zerstört, und Narben entstehen. Diese Methode eignet sich deshalb nur, um Gefäße außerhalb der Stelle des schärfsten Sehens zu zerstören.

Bei der intravitrealen Injektion werden Medikamente in den Glaskörper verabreicht. So erreichen wir eine gezielte, für den gesamten Körper nebenwirkungsarme Behandlung und dringen bis zu den hintersten Regionen des Augapfels und der Netzhaut vor. Die intravitreale Injektion ist ein minimalinvasiver Eingriff, der in unseren sterilen OP-Räumlichkeiten stattfindet. Das Auge wird durch Augentropfen betäubt.

Vorher wird mit Hilfe der Fluoreszenz-Angiographie geprüft, ob die Injektion überhaupt in Frage kommt.

Ob und welche Therapie im Einzelfall in Frage kommt, wird nach einer sorgfältigen augenärztlichen Untersuchung mit dem behandelnden Augenarzt entschieden.

Sie können vorbeugen

Betroffene oder gefährdete Menschen haben zahlreiche Möglichkeiten, das Erkrankungsrisiko zu minimieren.

Ein gesunder Körper verfügt über wesentlich mehr Reserven und Kraft, um schädliche Einflüsse abzuwehren und einen gesunden Stoffwechsel zu betreiben.

- Rauchen Sie möglichst nicht.

- Messen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig und suchen Sie bei erhöhten Werten einen Arzt auf.

- Achten Sie darauf, dass Ihre Augen nie der direkten Strahlung ausgesetzt sind, und tragen Sie bei starkem Sonnenlicht eine Sonnenbrille mit UV-Filter.

- Ernähren Sie sich gesund und vitaminreich. Supplementieren Sie gegebenenfalls mit Vitamin A und Lutein sowie Antioxidantien, die über die Vitamine C und E, verschiedene Carotinoide, die Mineralstoffe Selen und Zink sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide aufgenommen werden können.

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So läuft die Behandlung ab

- Nach einer tagesaktuellen Überprüfung des zu behandelnden Auges bereiten wir die Injektion vor: Die Augenlider, die Bindehaut und die umgebenden Hautbezirke werden mit Jod behandelt, um das Infektionsrisiko durch Krankheitserreger auf der Haut so gering wie möglich zu halten.

- Sobald das Auge betäubt ist, wird das Medikament durch eine hauchdünne Kanüle in den Glaskörper des Auges eingebracht.

- Direkt nach dem Eingriff wird überprüft, ob der Patient Licht und Gegenstände wahrnimmt. Diese Überprüfung gibt Aufschluss darüber, ob die Durchblutung der Netzhaut durch eine mögliche Drucksteigerung gestört ist. Über eine Therapie mit Antibiotika nach dem Eingriff wird individuell entschieden.

- Das Auge wird für einen Tag mit einem Augenverband abgedeckt, der am Folgetag bei einer Nachuntersuchung entfernt wird.

- Sie sollten am Behandlungstag nicht selbst Auto fahren.

Professor Dr. med. Philipp Jacobi

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